So, heute früh habe ich mich mit der Tomatenfee unterhalten. Ich wollte wissen, warum es in diesem Sommer so wenig Tomaten gibt – wo doch im letzten Jahr die Fülle beinahe überquoll.
Vor meinem inneren Auge erschien sie mir, umhüllt von einem schottisch- karierten Wollumhang – vermutlich, weil ich derzeit tief in meinem Buchprojekt in den nordischen Ländern unterwegs bin. Vielleicht haben die Landschaften sich in meine innere Bilderwelt eingeschlichen. Oder vielleicht war es einfach ihre Art zu sagen: „Es ist kalt geworden.“
Die Tomatenfee seufzte leise und sprach:
„Es war dieses Jahr schlichtweg zu kühl. Wir haben unser Bestes gegeben, aber nur wenige Früchte konnten überhaupt angesetzt werden – in der Hoffnung, dass sie genügend Wärme finden würden, um auszureifen.“
Sie sagte das mit einem gewissen Bedauern. Denn sie wusste, wie sehr ich mich im letzten Sommer über die Fülle gefreut hatte – und wie dankbar ich war.
Und dann legte sie mir noch etwas ans Herz:
„Wisst ihr, wir Feen, Elfen, Blumengeister und Gemüse-Devas – wir nähren uns von eurer Dankbarkeit. Daraus schöpfen wir unsere Energie. Sie hilft uns, überhaupt weiter in der Existenz zu bleiben.“
Ein feiner Hauch von Nebel umgab sie, als sie das sagte – fast wie Tau auf einem Blütenkelch am Morgen.
Ich verneigte mich innerlich vor ihr. Und so nehme ich auch die wenigen Tomaten dieses Jahres mit Freude und Dankbarkeit entgegen. Denn jeder Geschmack, jede Frucht trägt das Geschenk der Natur in sich – und die stille Hingabe ihrer kleinen, oft vergessenen Helferinnen.
🍅✨ Lasst uns dankbar sein – für jede Tomate, jedes Blättchen Basilikum und jeden Sonnenstrahl, der sie reifen lässt.